Nein, als Steiner meines Jahrganges ist man nicht in Stein geboren, sondern in Nürnberg. Aber nach einer ganz kurzen Episode von wenigen Tagen in Nürnberg kam man dann nach Stein. Hier bleibt man dann in der Regel einige Jahre. So war es auch bei mir.
KINDHEIT IN STEIN
Kindheit im Freien ganzjährig bis über das Dunkelwerden hinaus. Die Sorgen und Schelte der Eltern wurden in Kauf genommen. Nur der Augenblick des freien Kindseins galt. Baden am Neuwerker Werk im Schatten der skelletierten Türme der Bronce-Fabrik, die in den letzten Kriegsjahren des 2. Weltkrieges bei er Produktion kreigswichtiger Güter explodierten. Stundenlanges Sonnen auf der „Liegewiese” und ab 16.00 Uhr regelmäßig Club 16 aus dem Kofferradio eines etwas älteren „Badegastes”. Wenn der Herbst etwas windiger wurde ließen wir Drachen steigen auf den gemähten Feldern östlich von Deutenbach, die dann ab 1973 bebaut und zur Trabantensiedlung „Neu-Deutenbach wurden. Im Winter Rodeln ebenfalls beinahe vor der Haustüre auf den bewaldeten Rändern des Steiner Rednitzgrund. Ganzjährig war Fußball war ein Mittelpunkt unserer Kindheit – unsere „Stadien” waren je nach Mannschaftsgröße die Lichtungen der Wälder, gemähte Wiesen im Grund der Rednitz oder der Fußballplatz der katholischen Kirche. „Der Schatz im Silbersee” fand in den Schluchten der Wälder ungezählte Neuauflagen.
Irgendwann wurde dann das Baden in der Rednitz verboten. Und der Besuch einer Schule in Nürnberg brachte neue Eindrücke. Die Kindheit ging, die Jugend kam! „Mein Stein” wurde zu „Stein”. Lehre und Studium folgte. Insbesondere die „Nürnberger Studentenszene” ließ Stein zu flüchtenswerten Dorf werden.