Ich werde immer wieder mal von Steiner Bürgern – auch von älteren – gefragt, was eigentlich diese Akademie Faber-Castell sei. Zwar wirke ja das direkt an der Rednitz gelegene Gebäude mit den auffällig bunten Fenstern sehr imposant, was aber im Inneren geschehe, das wisse man nicht. Ich weise dann immer darauf hin, daß alljährlich zum Steiner Stadtfest dort ein große Ausstellung von Künstlern aus dem Landkreis Fürth zu sehen sei und man mit einem Besuch dieser Ausstellung nicht nur die ausstellenden Landkreis-Künstler (besser) kennenlernen könne sondern sich auch einen Eindruck verschaffen könne von den weitläufigen Räumlichkeiten der Akademie. Die Akademie Faber-Castell wäre Sponsor der Trinationalen Künstlertreffens 2014 gewesen und im Steiner Stadtgebiet seien im Rahmen des Projekts „Kunst trifft Natur” Arbeiten von Studierenden der Akademie zu sehen. Zudem fänden ja auch jährlich mehrere Ausstellungen von Absolventen der Akademie statt, die einen Besuch verdienen würden.
Nun ist freilich diese Bereicherung der Steiner Kultur – wie ich meinen bereits jetzt schon sehr erstaunten Gesprächspartner weiter mitteile – nicht das Zentrale der Akademie Faber-Castell. Aus dem Namen kann man sich eigentlich schon erschließen, daß es sich um eine private Bildungseinreichtung handelt. Doch was wird dort gelehrt und warum ist in der Überschrift zu lesen, daß Stein „Hochschulstadt” sei?
In der AFC findet in verschiedenen Fachbereichen mit über 300 Studenten die Vermittlung von Kunst statt:
- Einzelseminare Bildende Kunst,
- Ferienkunstschule,
- Jugendkunstschule,
- Grund- und Aufbaustudium Bildende Kunst,
- Weiterbildungsstudium „Zeichnung – Illustration – Karikatur“,
- berufsbegleitende Ausbildung Kunst- und Gestaltungstherapie,
- berufsbegleitendes Studium Kreativpädagogik und
- berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus.
Was mich allerdings zur Überschrift „Hochschulstadt Stein” veranlaßte ist dieser Fachbereich:
- Grafik-Design B.A. (berufsbegleitend und seit 2016 auch als Vollzeit-Studium).
Durch diesen noch relativ jungen Fachbereich ist die Akademie Faber-Castell eine Hochschule in klassischen Sinne, an der z.Z. bereits über 110 Studierende von beinahe 30 Dozenten zu Grafik-Designern ausgebildet werden. In beiden Personengruppen sind erfreulicherweise auch Steiner Bürger vertreten. Ich meine aber, daß man einen Bildungsträger erst dann berechtigt als Hochschule bezeichnen kann, wenn an ihm Studierende ihr Hochschul-Studium vollständig absolvieren und ihren angestrebten akademischen Abschluß erzielen konnten. Und dies geschah im gerade zu Ende gegangenen Wintersemester 2017/18 an der Akademie Faber-Castell. Erste Absolventen – darunter auch eine Steiner Bürgerin – beendeten ihr berufsbegleitendes Studium „Grafik-Design B.A.” erfolgreich.